Blogeinträge

Unser Gesundheitswesen krankt an der Privatisierung und Organisation als Markt. Es muss darum wieder zurück in die Öffentliche Hand. In dieser Forderung waren sich Bernd Rützel, MdB, und die Themengruppe Pflege der KAB-Initiative „sozial & gerecht“ bei ihrem Gespräch in Elsenfeld einig. Auch SPD-Direktkandidat für die Landtagswahl Samuel Herrmann war beim Treffen dabei.

Arbeitnehmerüberlassung und Leiharbeit wurde von allen als ein großes Problem in Pflegeeinrichtungen gesehen, da durch die oft besser bezahlten aber schlechter einsetzbaren Leiharbeitskräfte Zwietracht in den Einrichtungen gesät würde. Ein Verbot der Leiharbeit hielt Bernd Rützel allerdings für schwierig, wenn doch dort bessere Arbeitsbedingungen gelten würden.
Sabine Zuber, Anja Kirchschlager, Andrea Schreck und Sabrina Back schilderten die belastende Arbeit als Pflegekräfte und forderten bessere Arbeitsbedingungen durch Reduzierung der Arbeitszeit bei Lohnausgleich, Reduzierung berufsfremder Arbeiten, höhere Personaluntergrenzen und Hierarchieabbau. Viele ausgebildete Pflegekräfte würden wieder (oder mit mehr Arbeitszeit) in der Pflege arbeiten, wenn die Rahmenbedingungen stimmen würden, machte Anja Kirchschlager deutlich.

Bernd Rützel bestätigte die Probleme Fachkräftemangel, die schlechtere Bezahlung von Frauen und die Belastungen der Pflegekräfte. „Es ändert sich nur, wenn ihr das in die Hand nehmt“, machte er deutlich und warb für die Mitgliedschaft in Gewerkschaften. Hektik und Stress müssten raus aus der Arbeit um eine bessere Arbeitsatmosphäre und allgemein bessere Arbeitsbedingungen zu erreichen. Das ginge entweder mit mehr Personal oder indem Einrichtungen Betten oder Pflegeplätze reduzierten. Zugleich sei die Situation vieler pflegender Angehöriger, die schon jetzt kaum Pflegeplätze oder ambulante Pflegedienste finden, genau so schwierig, wie Christine Klein erläuterte. Um die Betreuung von Angehörigen zu ermöglichen, müsste es bessere praktische Unterstützung geben und sollten Pflegezeiten ähnlich wie Erziehungszeiten bezahlt werden, forderte sie.