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Auswertungskonferenz von Vereinen im Modellprojekt von KAB sozial & gerecht

Sechs Vereine aus dem Landkreis Miltenberg haben im Rahmen einer „Auswertungskonferenz“ ihre Erfahrungen mit einem individuellen Vorstands-Coaching ausgetauscht. Das Modellprojekt zur Unterstützung der Vereinsarbeit wurde von einer Projektgruppe der „Open-Sozial – Plattform für soziales Engagement“ initiiert.

Sechs Vereine und viele Themen sind dabei

 Nach der Pandemie-bedingten Unterbrechung des Vereinslebens sollten Anlaufschwierigkeiten durch ein professionelles Coaching vor Ort und mit dem gesamten Vorstandsteam helfen, dass das öffentliche Leben wieder in Schwung kommt. Das Engagement der Projektgruppe, eine Förderung der „Deutschen Stiftung für Engagement und Ehrenamt“ sowie der ehrenamtliche Einsatz aus dem Kreise der „Aktivsenioren Untermain“ machten die Umsetzung möglich.

In fünf Vereinen konnte das Coaching erfolgreich abgeschlossen werden, ein Verein musste auf GrBild02: Joachim Schmitt (KAB-Bildungsreferent)und Alison Wölfelschneider (Sprecherin der Projektgruppe) gestalten die Auswertungskonferenzund zeitlicher Überlastung das Coaching aussetzen. Die bearbeiteten Themen waren so unterschiedlich wie die Vereine selbst: In einem Verein wurde die klassische Vorstandsstruktur zu einem Team umgebaut. In einem anderen Verein ging es darum die Überlastung des Vorsitzenden in einer neuen Arbeitsstruktur aufzufangen. Das Thema „Mitgliederwerbung“ und „Mitgliederbeteiligung“ waren ebenfalls im Fokus. Mit dem individuellen Coaching konnten all diese Themen bedarfsgerecht bearbeitet werden. Dabei ging es nicht um die komplette Neuaufstellung von Vereinen, sondern um sehr konkrete Schritte. Z. B. wurde in einem Gesangsverein ein „Schnuppersingen“ eingerichtet, oder in der kirchlichen Jugendarbeit ging ein langjähriger Vorsitzender aus dem Amt. Ob Bildung, Sport oder Kultur - immer wieder tauchte das Thema „Abbau von Überlastungen im Vorstand durch neue Strukturen im Verein“ auf. Dabei wurde auch deutlich, dass nicht-formale Formate jenseits einer Mitgliederversammlung mit Antragsrechten neue Beteiligung ermöglicht. Immer wurde deutlich, dass "der Blick von außen" einfach hilft. Selbst bei den einfachen Dingen wie die kulinarische Ausgestaltung von Sitzungen werden erst mit den Fragen eines Außenstehenden erkennbar. Dabei geht das Lernen immer weiter. Auch am Ende des Austausches kommentierte Christian Zink von der Evangelischen Jugend: „Dieses Projekt hat sich sehr gelohnt und alleine was ich im Rahmen der Auswertungskonferenz schon wieder an Ideen eingesammelt habe, ist super!“

Folgeaktivitäten erwünscht

Bild03 In Kleingruppen wurden Empfehlungen für Vereine, Politik und die gemeinsame Weiterentwicklung diskutiertFür die Ehrenamtlichen der Projektgruppe war es genauso wertvoll. Sprecherin Alison Wölfelschneider betonte am Ende zusammenfassend: „Die Rückmeldungen zeigen, dass hier ein wertvolles Instrument zur Vereinsentwicklung erprobt wurde. Hier haben wir gesehen was möglich ist, wenn Bürgerinnen und Bürger ganz praktische Dinge in die Hand nehmen.“

Freilich hat sich auch gezeigt, an welchen Stellen dieser Ansatz noch weiter entwickelt werden kann. Z. B. war das Zeitfenster für manche Vereine zu eng festgelegt. Einerseits gab es im Projekt den Bedarf die Umsetzung zu verschieben. Andererseits kamen nach dem Projekt neue Anfragen, ob es das Angebot auch jetzt noch gibt. In diesem Sinne will sich der Träger „KAB sozial & gerecht“ gerne gemeinsam mit den Vereinen für eine Fortsetzung dieses Angebotes im Landkreis Miltenberg einsetzen. Die "Aktivsenioren Untermain" haben schon signalisiert, dass sie ihr Coachingangebot auch grundsätzlich weiter offen halten. Auf jeden Fall sind auch weitere Gelegenheiten der Vernetzung für den Austausch von Ideen gewünscht. Das Projekt ist zu Ende, die Geschichte geht weiter.

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