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Der Digitale Wandel trifft vielfach auf Menschen, die vor allem analog unterwegs sind: Seniorinnen mit Kabeltelefon werden angefragt, sich über Video beim Arzt zu melden. Neubürger aus der Ukraine sollen sich im Onlineportal des Einwohnermeldeamtes eintragen. Menschen mit Sehbehinderung erhalten ihre Informationen vom Sozialamt via App. Die Schule begleitet Kinder im Krankenstand über Onlineportale. Ein smarter Bot (automatisiertes Antwortprogramm) reagiert auf meine Beschwerde an die Rentenkasse und es gibt keine alternative Kontaktadresse mehr.

Am 20. März fallen die Corona-Beschränkungen und das öffentliche wie private Leben wird sich entspannen. Damit stehen Vereine, Verbände und Initiativen in einer nie gekannten Situation. Für die meisten gilt, dass viele Aktivitäten zurückgefahren wurden oder der Aufwand für die Durchführung enorm gestiegen ist. So oder so ist es nicht ganz einfach, seine treuen Ehrenamtlichen wieder oder weiter für das Engagement zu motivieren. In der ländlich geprägten Struktur der Region hängt Wohl und Wehe des öffentlichen Lebens aber genau an dieser Frage. Die Projektgruppe "Ehrenamt" hat sich dieser Frage angenommen und wird dazu aktiv werden.

Die Projektgruppe "Digitale Teilhabe" hat zu Beginn des Jahres ihre Entwicklungsarbeit fortgesetzt. Im Januar ging es um die „Unterstützung von nicht-digital-affinen Menschen bei der Wahrnehmung von digitalen Services mit Sozialbezug im Internet“. Im Februar ging  es um den Themenkomplex „Bereitstellung von gebündelten Informationen mit Sozialbezug, sowie Vernetzungsmöglichkeiten für Ehrenamtliche im Landkreis Miltenberg “.

Nicht erst durch die Corona-Pandemie arbeiten Pflegekräfte auch im Landkreis Miltenberg ununterbrochen am Limit. Bessere Arbeitsbedingungen sind das Gebot der Stunde: Durch bessere Bezahlung, klar. Aber besonders durch bessere Arbeitsbedingungen wie Reduzierung des Arbeitsdrucks und der Arbeitszeit. Darüber hinaus muss durch eine proaktive Personalpflege das Arbeitsklima in den Einrichtungen verbessert werden.

Breaking News aus Tansania: Seit Wochen bereiten die Frauen und Männer in Tansania ihre Felder für die Regenzeit vor. Seit Wochen warten sie in drückender Hitze auf den Regen. Nichts kommt. Martina Ngahy von der VUWAWA Mbinga berichtet von einer schwierigen Situation: "Das Wetter ändert sich schon seit Jahren." Im August gibt es ein Austauschprojekt von KAB und VUWAWA, um diese und weitere Fragen der globalen Entwicklung gemeinsam anzugehen.

Im noch neuen Jahr 2022 wirken die Impulse der "Open-Sozial" weiter und die Themengruppe "Digitalisierung" hat sich zur weiteren Entwicklung ihrer Vorhaben getroffen. Ziel der Gruppe ist die Weiterentwicklung der Digitalen Teilhabe von Menschen im Landkreis Miltenberg. Das Team macht sich nun in einem "Design Thinking Prozess" auf den Weg ihre Ideen auszuarbeiten. Im Zentrum dieses Ansatzes steht die Nutzerorientierung und die immer wiederkehrende Überprüfung der Ideen in möglichst echten Situationen.

Die 100 € Spende aus dem "Sommer-Sozial-Rätsel" geht kurz vor Beginn des kalendarischen Winters an Café Fifty - Verein für soziale Arbeit und Kultur e.V. in Obernburg. Melanie Scholz von der KAB-Initiative sozial & gerecht und Reinhard Lattin als Vertreter des KAB-Kreisverbandes übergaben den Scheck an Armin Hein und Chris Katholi vom Trägerverein des Sozial-Cafés.

Im Jahr 2021 haben sich Bürgerinnen und Bürger in einem riesigen Ausmaß für ein besseres Zusammenleben eingesetzt. Die einen bringen Einkäufe zu den Nachbarn in Corona-Quarantäne. Die anderen demonstrieren auf friedliche Weise für oder gegen bestimmte Corona-Schutzmaßnahmen. Die einen führen ihre traditionelle Turnstunde nicht in der Turnhalle, wohl aber im Freien fort. Die anderen starten eine neue Initiative zur Verbesserung der Arbeitssituation in der Pflege. So lange wir uns im Rahmen der demokratisch legitimierten Regeln und im Wertekanon des Grundgesetzes bewegen, ist diese Vielfalt des Engagements genau das, was eine lebendige Öffentlichkeit braucht - auch wenn wir uns dabei manchmal auf die Füße treten.

In Folge der "Open-Sozial" hat sich die Themengruppe "Corona-Schutz und seine Einschränkungen" getroffen und über die schwerwiegenden sozialen Auswirkungen der Corona-Maßnahmen ausgetauscht. Im Fokus standen die persönlichen Ausgrenzungs- und Diffamierungserfahrungen. Die Gruppe kam zu der Analyse, dass durch die Pandemie ganz grundsätzliche Fragen des Zusammenlebens neu gestellt werden: Was ist Freiheit? Was ist sozial? Was ist demokratisch?

Im Nachgang der Open Sozial lag beim Treffen der Themengruppe "Gesunde Ernährung und Landwirtschaft" ein bunter Strauß an angesprochenen Themen auf dem Tisch: Die Konkurrenz unserer regionalen Landwirtschaft mit der ganzen Welt, die Verantwortung für praktischen Umweltschutz, die hohen Betriebskosten ansässiger Familienbetriebe, EU-Subventionen für „Agrarfabriken“, steigende Lebenshaltungskosten und die Frage wie,  angesichts der massenhaften Vernichtung von Erzeugnissen der Landwirtschaft, gesunde Lebensmittel besser wertgeschätzt werden.

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