Der Digitale Wandel trifft vielfach auf Menschen, die vor allem analog unterwegs sind: Seniorinnen mit Kabeltelefon werden angefragt, sich über Video beim Arzt zu melden. Neubürger aus der Ukraine sollen sich im Onlineportal des Einwohnermeldeamtes eintragen. Menschen mit Sehbehinderung erhalten ihre Informationen vom Sozialamt via App. Die Schule begleitet Kinder im Krankenstand über Onlineportale. Ein smarter Bot (automatisiertes Antwortprogramm) reagiert auf meine Beschwerde an die Rentenkasse und es gibt keine alternative Kontaktadresse mehr.
Für diese und andere Gelegenheiten hat die Projektgruppe “Digitale Teilhabe” die Idee eines ehrenamtlichen Soziallotsen entwickelt. Dabei wurde deutlich, dass ein derartiges Engagement schnell mit sensiblen Daten, Passwörtern und Kontakten in Berührung kommt. Konkret bedeutet das, dass ein derartiger Ansatz mit einer technischen Infrastruktur ausgestattet werden muss, die einen sicheren und Datenschutz-konformen Umgang ermöglicht. Ist dies gegeben, können analoge Menschen auch Vertrauen in ein derartiges Angebot von nachbarschaftlicher Hilfe finden.
In der weiteren Perspektive reicht es nicht, nur eine gute Idee zu haben. Deshalb geht es nun darum diese Idee aus der Perspektive der möglichen Nutzer zu prüfen und zu entwickeln. Hilfreiche Hinweise finden sich schon in Analysen der Bundesarbeitsgemeinschaft der Seniorenorganisationen (BAGSO). Weitere Einsichten werden gesammelt und sollen in ein Konzept überführt werden. So langsam dürfen wir gespannt darauf sein, wann die ersten Soziallotsen ausgebildet werden.