Insgesamt 10 Vereine und Initiativen erhalten in diesen Tagen ein Angebot von KAB sozial & gerecht zum Vorstands-Coaching. Die Bandbreite reicht vom Sport- oder Gesangsverein über kirchliche Gruppen und Carnevalsclub bis hin zur Ehrenamtsinitiative. Mit diesem Projekt ermöglicht die “Projektgruppe Ehrenamt” eine Unterstützung des Vereinslebens am Untermain, das durch die Einschränkungen der Pandemie-Bekämpfung schwer gelitten hat.
Die Vorstands-Teams hatten sich für ein entsprechends Coaching beworben und stellten darin auch ihr spezifischen Probleme dar. Ursprünglich standen nur sieben Budgets zur Finanzierung der professionellen Unterstützung zur Verfügung. Dank der „Aktiv-Senioren am Untermain“ konnte nun allen Vereinen der Zugang zu dieser besonderen Ressource ermöglicht werden. Freilich müssen sich nun Vereine und Coaches noch finden und tatsächlich einen Vertrag mit Zielvereinbarung abschließen. Auch eine kleine Eigenbeteiligung ist fällig. Wesentlich aber ist, dass die Vorstands-Teams im Herbst tatsächlich ihre Vereinsarbeit wiederbeleben wollen und dies tatkräftig angehen. Die beteiligten Vereine werden sich darüber hinaus vernetzen, um sich auch wechselseitig zu bestärken. Im Rahmen der Open-Sozial-Brennpunkt am 22. Oktober werden die Erfahrungen mit diesem Ansatz auch der Allgemeinheit zugänglich gemacht. Interessierte Bürgerinnen und Bürger die jetzt nicht am Pilotprojekt beteiligt sind können sich schon jetzt dafür anmelden und sich auf diesem Weg Anregungen von den beteiligten Vereinen holen.
Ausgangspunkt des Pilotprojektes war eine Themengruppe auf der Open-Sozial im Oktober 2021. Dort haben sich die fünf Ehrenamtlichen gefunden und nicht mehr losgelassen. Gemeinsam haben sie die Situation von Ehrenamtlichen und deren Vereinsaktivitäten in den Blick genommen. Sehr schnell kam dabei die Wahrnehmung auf, dass die Maßnahmen der Pandemie-Bekämpfung zwar meist ihre Notwendigkeit hatten, aber das Vereinsleben mitunter stark beschädigt haben. In der Analyse der Unterstützungsstruktur wurde deutlich, dass neben Geld und Weiterbildungsangeboten für manche Vereine eine „Hilfe direkt und vor Ort“ notwendig sein könnte. In diesem Sinne wurden über das KAB-Bildungswerk einerseits Projektanträge gestellt und andererseits eine Onlineumfrage zur Situation der Vereine gestartet. Das Ergebnis bestärkte die Gruppe in ihrem Vorhaben und zugleich gingen Förderzusagen und Spenden ein. Mit diesem Vorgehen konnte nun sehr schnell ein effektives Angebot auf die Beine gestellt werden. Hinzu kam das Angebot der ehemalen Berater und Führungskräfte, die sich in den Aktiv-Senioren organisieren. Damit war es möglich, die Unterstützung noch mal zu erweitern. Die Förderung der Pilotprojekte ist durch die Deutsche Stiftung für Engagement und Ehrenamt, den Kreisjugendring sowie die Koordinationsstelle für Bürgerschaftliches Engagement im Landkreis Miltenberg und durch die Sparkasse Miltenberg-Obernburg gewährleistet.
Aktuell läuft die Findungsphase von Vorstand und Coach. Darauf aufbauend wird es einen Vertrag mit Zielvereinbarung geben, der zwischen Vorstand, Coach und Träger (KAB sozial & gerecht oder Aktiv-Senioren) geschlossen wird. Im September werden die Coachings starten und mit insgesamt 10 Stunden ist eine wirklich effektive Unterstützung der ehrenamtlichen Vorstandsteams möglich. Wir sind gespannt, welche Erfahrungen die Pilotprojekte machen und ob dieser Ansatz entsprechend weiterentwickelt werden kann. Auch diese Frage soll für den “Brennpunkt Ehremant” am 22. Oktober in Obernburg besprochen werden.