Ältere erinnern sich noch an sie: Die Gemeindeschwester, die sich im Ort um Pflegebedürftige kümmert, ein offenes Ohr und guten Rat hat und vor allem ganz einfach erreichbar ist. Die Projektgruppe Pflege sieht auch heute einen großen Bedarf, für eine Person, die ähnliche Aufgaben in den Kommunen im Landkreis Miltenberg wahrnimmt.
Ob sie nun „Gemeindeschwester“ „Community Health Nurse“, „Gute-Pflege-Lotse“ oder wie auch sonst genannt wird. Klar ist: Die Pflege zu Hause muss gestärkt werden! Gerade für Menschen, die von Pflegebedürftigkeit bedroht sind und ihre Angehörigen brauchen ein aufsuchendes Angebot. Wenn Pflegebedürftige das erste mal und oft sehr plötzlich zu Hause ankommen und der Alltag völlig umgestaltet werden muss, ist guter Rat teuer. Und auch wenn sich Alter, Demenz und Krankheit langsam in den Alltag schleichen, gibt es immer wieder Situationen, in denen die Angehörigen eine möglichst konkrete Hilfe vor Ort brauchen.
Die Gruppe setzt sich darum für die Umsetzung eines solchen Projekts ein. Bei einem Gespräch mit Thomas Zöller, dem Patienten- und Pflegebeauftragten der bayerischen Staatsregierung hat sie in dieser Frage einen Verbündeten gewonnen. Aktuell steht ein Gespräch mit Bürgermeistern der Odenwald-Allianz an, um für die Idee zu werben. Auch in Niedernberg gibt es Interesse. Im Blick haben die Aktiven der Gruppe, die seit drei Jahren unermüdlich für die Verbesserung der Pflege im Landkreis unterwegs sind, dass das Projekt nur in einem Netzwerk funktionieren kann, in das unter anderem ambulante Pflegedienste, Hausärzte, Seniorenbeiräte oder Nachbarschaftshilfen eingebunden sind. Nun geht es darum, an einem Modellprojekt gemeinsam zu lernen und für Pflegebedürftige und ihre Angehörigen praktische Hilfen zu organisieren.