Open-Sozial mit starkem Medien-Echo
“Die Open-Sozial ist eine Möglichkeit die Demokratie vor Ort zu stärken.“ – so notiert Pat Christ im Main-Echo vom Freitag, den 9. April die Aussage eines Bürgers, der sich eigentlich aus dem Engagement verabschiedet hat. Auch aus der Kirche ist der ehemalige Ministrant ausgetreten: “Dass die KAB Motor der »Open-Sozial« ist, gibt er zu, ließ ihn lange darüber nachdenken, ob er die Einladung zur Beteiligung an der Veranstaltung wirklich annehmen sollte. Denn eigentlich möchte er mit der Institution Kirche nichts mehr zu tun haben. Am Ende überwog jedoch die Neugier: »So habe ich mich angemeldet.«”
Hintergrund ist, dass dieser Bürger Post vom Bürgermeister bekommen hat. So wie 1.250 weitere Bürgerinnen und Bürger im Landkreis wurde er zufällig ausgewählt. Als zuständiger Bürgermeister hat ihn Jürgen Reinhard (Bürgermeister von Niedernberg und Vorsitzender des Gemeindetages im Landkreis Miltenberg) angeschrieben und auf die Open-Sozial aufmerksam gemacht. Mit diesem demokratisierten Verfahren geht die Ansprache deutlich über die tradierten Wege von Engagement und Ehrenamt hinaus. Es besteht zumindest die Chance mehr und auch neue Menschen für das soziale Engagement zu gewinnen. Ein Anliegen das nach der Pandemie mindestens so wichtig ist wie vorher.
Die Idee der Zufallsauswahl wird in der Diskussion um mehr Bürgerbeteiligung seit langem vorgetragen. Der Deutsche Bundestag hat 2019 erstmals dieses Verfahren zur Einrichtung eines “Bürgerrates” genutzt und gute Erfahrungen damit gemacht. Nun findet es im Landkreis Miltenberg flächendeckend zur Aktivierung von sozialem Engagement statt. Dabei wird es auch von erfahrenen Ehrenamtlichen unterstützt. Die Vorsitzende des Geschichtsvereins in Niedernberg bringt es auf den Punkt, wenn sie sagt: “Ich denke, das gegenseitige Vernetzen ist eine sehr wichtige Ressource, die sicher zu Synergien führen wird.”
Auch falsche Informationen sind im Umlauf
Einen Haken hat die Berichterstattung: Der Artikel legt nahe, dass man an der Open-Sozial nur teilnehmen kann, wenn man bei der Zufallsauswahl dabei ist und Post vom Bürgermeister bekommt. Das stimmt nicht. Jeder und jede kann sich unabhängig von diesem Verfahren anmelden und mitmachen. Auch die angeschriebenen Bürgerinnen und Bürger müssen dies tun und immer gilt: Wer zuerst dabei ist, hat einen Platz: Hier geht’s zur Anmeldung.