Am 20. März fallen die Corona-Beschränkungen und das öffentliche wie private Leben wird sich entspannen. Damit stehen Vereine, Verbände und Initiativen in einer nie gekannten Situation. Für die meisten gilt, dass viele Aktivitäten zurückgefahren wurden oder der Aufwand für die Durchführung enorm gestiegen ist. So oder so ist es nicht ganz einfach, seine treuen Ehrenamtlichen wieder oder weiter für das Engagement zu motivieren. In der ländlich geprägten Struktur der Region hängt Wohl und Wehe des öffentlichen Lebens aber genau an dieser Frage. Die Projektgruppe “Ehrenamt” hat sich dieser Frage angenommen und wird dazu aktiv werden.
Gerade haben die Faschingsvereine der Region erlebt, wie schwer und und wie notwendig es ist, seine Leute zu motivieren. Demnächst werden sich Turner und Sportler, Musik und Gesang, Kirche und Gewerkschaften, Feuerwehr und Rettungsdienst, Pflegeheime und Bürgerinitiativen u. v. m. die Wiederaufnahme ihrer Aktivitäten in den Blick nehmen. Die Einschätzung aus der Projektgruppe “Ehrenamt” ist, dass dieses Vorhaben bei vielen kein Selbstläufer wird. Sicher gibt es große etablierte Vereine, die auch über die Zeit der Pandemie sehr aktiv waren und hier nun einfach Anschluss halten. Sehr wahrscheinlich war für manche Vereine die Pandemie aber auch der Zerfalls-Beschleuniger und manche Ehrenamtliche werden sich gegen eine Wiederaufnahme der Aktivitäten sträuben; sie haben abgeschlossen. Bestimmt gibt es einige Vereine, Verbände und Initiativen, die genau dazwischen liegen. Da haben die Engagierten durchaus den Wunsch, dass man jetzt wieder in Schwung kommt. Zugleich braucht es aber auch eine frische Idee, um wirklich den notwendigen Funken auf die Mitglieder und Macher überspringen zu lassen.
Die Kommunen, Jugendringe und Dachverbände leisten in diesem Zusammenhang schon viel gute Arbeit. Da gibt es Tipps, Gelder und Qualifizierungsangebote. Die Erfahrung zeigt, dass dieses strukturelle Angebot wichtig, die Übertragung in die eigene Praxis vor Ort aber oft nicht einfach ist. Jede Situation vor Ort ist ein bisschen anders und letztlich gibt es auch immer die Miesepeter, die neue Ideen schlecht machen, ohne eigene Impulse einzubringen. Was tun? – fragte sich die Projektgruppe. Die Idee ist nun, das strukturelle Angebot um eine personelle Ergänzung zu erweitern. Im Rahmen der KAB-Initiative sozial & gerecht soll nun ein kleines Modellprojekt entwickelt werden, womit interessierten Vorstandschaften für eine beschränkte Zeit eine fachkundige Unterstützung angeboten wird. Mit diesem “Vereins-Coaching” soll es möglich werden, die vielen Ideen und Möglichkeiten auf die eigene Situation hin zu sortieren und konkrete Aktivierungsvorhaben umzusetzen. Sicher geht es auch darum, diese Idee öffentlich zu diskutieren und ggf. auszuweiten. Das Motto dazu ist auch schon gefunden: “Egal ob groß oder klein – kein Verein bleibt allein!” Wir sind gespannt, wie es damit weiter geht.