Mehr Beteiligung von Schülern, Eltern und Lehrkräften!
Mit Blick auf die ständig notwendige Überprüfung der Schulsituation in der Pandemie-Bekämpfung fordern wir mit der KAB-Initiative sozial & gerecht gleichermaßen die Gesundheit zu schützen und die Bildungschancen für alle Schülerinnen und Schüler zu waren. In der als “Zeitansage” notierten Zusammenschau fordern wir besonders, dass Schüler, Eltern und Lehrkräfte wesentlich aktiver in die Entwicklung und Nachsteuerung der schulbezogenen Maßnahmen integriert werden müssen.
Umfrage “Corona & Schule – wie geht es dir ?”
Ausgehend von unserer hier durchgeführten Umfrage unter Schülern, Eltern und Lehrkräften am Untermain, ist für die Wiedereröffnung der Schulen der Wechselunterricht mit halben Klassenstärken ein richtiger Ansatz. Es ist anzuerkennen, dass damit der Gesundheitsschutz von der Familie über den Nahverkehr bis in die Schule so deutlich besser gewährleistet wird, als im vollen Präsenzbetrieb. Zugleich wird auf diese Weise die Präsenzbeziehung von Schülern untereinander und zu den Lehrkräften wieder gestärkt, was insgesamt eine hohe Priorität hat. Auch ist anzuerkennen, dass die Erwartung nach reduziertem Stoffumfang und Notendruck mittlerweile entschieden ist. Allerdings gilt hier, dass die Umsetzung vor Ort mitunter noch nicht angekommen ist.
Schulgifpel am Untermain
Im Rahmen von drei Schulgipfel-Veranstaltungen wurden darüber hinaus gehende Fragen mit Vertreterinnen und Vertretern von Verbänden, Politik, Verwaltung, Wissenschaft, Seelsorge und Kultur diskutiert. In seinem Resümee empfiehlt KAB-Sprecher Reinhard Lattin (Elsenfeld), Nachbarschaftshilfen oder höhere Jahrgänge in den Schulen für Nachhilfe und Lernpatenschaften einzusetzen: “Auf diese Weise könnte sogar in digitaler Distanz eine dringend benötigte Unterstützung für Schüler und Entlastung für Eltern organisiert werden; auch über die Akute Pandemie hinaus.” Die Diskussion im Rahmen der Schulgipfel ging sogar so weit, freiwillige Hilfs-Lehrkräfte wie Pensionäre oder Übungsleiter zu gewinnen, um in leerstehenden Veranstaltungsräumen oder Gaststätten einen geteilten Unterricht anzubieten. Im Nachklang der Debatten wünschen sich unsere engagierten Bürgerinnen und Bürger hier gerne noch mehr Kreativität und Pragmatismus von Politik und Verwaltung. Freilich müssten dabei immer die Möglichkeiten und Grenzen des federführenden Lehrpersonals berücksichtigt werden. Insgesamt gilt es zur Kenntnis zu nehmen, dass die Pandemie-Situation viel länger dauert als gedacht. Vor diesem Hintergrund empfehlen wir dringend, deutlich weitergehende Aktivitäten zu Gunsten der Bildungschancen von Schülern und mit Blick auf die psychischen Belastung von Familien und Lehrkräften anzugehen.
Austausch geht weiter
Mit der Umfrage und auch in den Diskussionsveranstaltungen wurde deutlich, dass die besondere Situation in der Pandemie auch zu guten neuen Erfahrungen führt. Im Zentrum steht dabei, dass die geteilten kleinen Klassen des Wechselunterrichts eine besondere Qualität für Beziehung und Lehre ermöglichen. Diese und weitere Aspekte sollen auch weiterhin verfolgt werden. Steffi Thoma (Alzenau) hat sich in unserem Projekt „Corona & Schule“ ehrenamtlich engagiert und meint dazu: „Gerade in dieser Zeit müssen wir im Austausch bleiben. Nur Schimpfen bringt uns nicht weiter.“
Mehr Informationen zur Umfrage, den Schulgipfel-Veranstaltungen und der Zeitansage finden Sie hier in unserem Blog auf www.sozialundgerecht.com oder auf unserer Facebook-Seite..